Pädagogisches Konzept

Das Spiel als Grundprinzip kindlichen Begreifens und Lernens – Kognitive Entwicklung  

Im Spiel setzt sich das Kind aktiv mit sich und seiner Umwelt auseinander. 
Das Kind sieht sich als Mittelpunkt seiner Welt, weshalb die Verarbeitung und Vertiefung von Erlebnissen sowie die Erprobung der eigenen Fähigkeiten von großer Bedeutung sind. 
Das Kind hat die Möglichkeit seine Umgebung mit allen Sinnen zu erforschen. Es tastet, riecht, schmeckt, sieht und hört und nimmt so alles auf seine Weise wahr. Dafür sind die Räume entsprechend gestaltet und das Spielmaterial lädt zum Experimentieren ein. Alltägliche Gegenstände werden dem Kind durch eine spielzeugfreie Zeit (ca. Frühjahr bis Sommer) angeboten und können auf die eigene Art und Weise kennengelernt werden – ganz ohne Anleitung. Somit begreift das Kind die Umwelt über seinen Körper. 
Der Umgang mit alltäglichen Dingen des Lebens bietet dem Kind außerdem das Kennenlernen von Eigenschaften, wie hart – weich, warm – kalt, laut – leise. 
Wichtige kognitive und personale Kompetenzen werden erworben durch die Befriedigung seiner Neugier und der Vertiefung und Erweiterung seines Wissens. Das Kind wird angeregt zu denken, meistert somit ineinandergreifende Gedächtnisleistungen und übt sich in Kreativität und Fantasie. 
Dem Kind wird es selbst überlassen mit welchem Spielmaterial und Spielpartner es an welchem Ort spielt. Eine Aufforderung und Anreize motivieren das Kind sich spielerisch zu betätigen, wodurch eigenaktives und ganzheitliches Lernen gefördert werden. 
Es lernt eigene Entscheidungen zu treffen und fühlt sich dabei geborgen. So wird es unterstützt ein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein aufzubauen und wachsen zu lassen. 
Auch durch angeleitete Projekte, welche vor allem in der Kindergartengruppe stattfinden,  lernt das Kind sich mit einem Thema zu beschäftigen und sich dafür zu interessieren. Die Inhalte der Projekte ergeben sich aus den Interessen, Vorlieben und Entwicklungsständen der Kinder und werden vom Team aufgegriffen und kindgerecht in ein Projekt umgewandelt. 
Durch solche Aktionen bilden die Kinder und das Fachpersonal eine lernende Gemeinschaft. 
Dennoch ist es für die Kinder nicht verpflichtend an solchen Projekten dauerhaft teilzunehmen und es bleibt ihnen immer die Möglichkeit sich unabhängig von der Gruppe frei zu beschäftigen. 
Mit den Projekten lernen die Kinder, dass sie Fragen stellen und Tätigkeiten ausprobieren können. Die Erwachsenen dienen den Kindern als vertrauensvolle Hilfe, die ihnen für Fragen bereitstehen und sie ermutigen ihr Gelerntes anzuwenden, zu erweitern und aufkommende Probleme zu lösen.

Sprache und Literacy

Kinderkrippe:
Sich sprachlich auszudrücken dient dem Kind als Werkzeug sich seiner Umwelt mitzuteilen. 
Über seine Sinne sammelt das Kind zu jedem Begriff oder Wort viele Erfahrungen und lernt andere zu verstehen oder sich selbst sogar mitzuteilen. 
Es beginnt mit sogenannten „Einwortsätzen“, wie z.B. „Stuhl“. Das kann verschiedenes bedeuten: Es kann damit „Dort ist ein Stuhl“ oder „Ich möchte auf den Stuhl“ meinen. 
Später kann das Kind mit Mehrwortsätzen Situationen ausdrücken und kleine Geschichten erzählen: „Auto put!“, „Apfel essen“. 
Die Sprache wird zunehmend differenzierter. Mit zwei bis fünf Jahren spricht das Kind in Sätzen, kann Dinge und Eigenschaften benennen. Es kann seine Gefühle ausdrücken und sich im Gespräch mit anderen austauschen. 
Durch persönliche Zuwendung und Interesse an den Äußerungen des Kindes wird die Sprachentwicklung des Kindes unterstützt. Um die Freude am Sprechen zu fördern, zeigt das pädagogische Personal immer die Bereitschaft zum gegenseitigen Dialog. 
Auch eine ungestörte Bewegungsentwicklung und Erfahrungsmöglichkeiten über die Sinne sind ein wichtiger Bestandteil für den Spracherwerb. Grob- und feinmotorische Aktivitäten sind eine Voraussetzung für Verknüpfungen im Gehirn, die für geistige Operationen wie z.B. Grammatik wichtig sind. 
Wir geben dem Kind durch Lieder, Reime, Fingerspiele und Erzählungen einen emotionalen Zugang zur Sprache. Es ahmt nach und geht phantasievoll mit Buchstaben und Worten um. 
Durch den Einsatz von Bilderbüchern erkennt das Kind seine Umwelt, bekommt das Gehörte bildlich dargestellt und kann es verknüpfen. Es erweitert seinen Wortschatz und lernt Gesprächsregeln kennen und anzuwenden. So bekommen wir als Team ein Bild davon auf welchem Stand der Sprachentwicklung und des Denkvermögens sich das Kind befindet.’

Kindergarten:

Wir nehmen uns bewusst Zeit mit den Kindern Gespräche zu führen. Wir hören aktiv zu und fördern so nicht nur die sprachliche Gewandtheit, sondern auch ihr Selbstbewusstsein. Als Beispiel hierfür beim gemütlichen Beisammensein zu den Mahlzeiten. Sehr intensiv wird Sprache und Kommunikation bei den Rollenspielen in der Freispielzeit eingesetzt und geübt. Dabei ist es uns wichtig, die Kinder in Ruhe agieren zu lassen, damit sie lernen sich auf sich selbst zu verlassen und ihr sprachliches Können auszufeilen. Kinder haben oft ihre eigene Art und Weise mit Sprache umzugehen, inhaltlich wie gestalterisch. Besonders das können sie untereinander gut ausleben und genießen. Wir beobachten die Kinder dabei, um ihren Entwicklungsstand zu erfahren. Sprache und Kommunikation soll ebenso gezielt genutzt werden können, bei Meinungsverschiedenheiten oder Kooperationskomplikationen. Da sich dies gelegentlich schwierig gestalten kann, helfen wir den Kindern bei Bedarf mit meditativer Hilfestellung. Eine essentielle Voraussetzung für die Sprach- und Kommunikationsentwicklung ist die Vorbildfunktion der Erwachsenen. Dessen sind wir Pädagogen uns bewusst und kommunizieren sehr wertschätzend mit den Kindern.
Die Sprache spielt in allen unseren Tätigkeiten und Aktivitäten, je nach Gewichtung, eine große Rolle. Wichtig sind uns besonders die Kommunikationskompetenzen wie verständliches und höfliches mitteilen, zuhören und abwarten.
Das Phonologische Bewusstsein ist ein großer Teil zum Verständnis der Sprache und wird bei uns situativ sowie spielerisch gepflegt.
Körperliche Bewegung fördert die Sprache des Menschen. Wir schaffen auch deshalb viele Bewegungsräume und Aktivitäten um diesen Aspekt zu unterstützen.

Entwicklung von Selbstständigkeit

Das Kind erlebt und erprobt seine Selbstständigkeit durch verschiedene Tätigkeiten und erwirbt sich physische Kompetenzen. 
Der Tagesablauf ermöglicht es dem Kind eigenständig und bewusst zu handeln. 
Während der Essenssituation teilen die Kinder die Löffel aus, schenken sich mit einer kleinen Kanne selbstständig zu trinken nach, in der Kindergartengruppe wird sogar das Essen von den Kindern selbstständig auf den Teller gegeben. So erlernen sie den Umgang mit Besteck sowie Geschicklichkeit und außerdem ihren Hunger und Appetit einzuschätzen. 
Nach dem Essen waschen sich die älteren Kinder der Krippengruppe selbstständig Mund und Hände mit einem Waschlappen vor dem Spiegel, die Jüngeren bekommen die Möglichkeit nachzuputzen. In der Kindergartengruppe wird nach dem Mittagessen das Badezimmer aufgesucht, wo sich jedes Kind gründlich die Hände und den Mund wäscht und sich im Spiegel selbstständig nachkontrollieren kann. Grundlegende Hygienemaßnahmen werden somit erlernt und gefestigt. 
Bei den Wickelsituationen erfolgt es ähnlich: die älteren Kinder können über eine Leiter alleine auf den Wickeltisch klettern, die Jüngeren, die noch nicht laufen können, werden hochgehoben. Kinder die schon aufs Klo gehen, können durch das anliegende Badezimmer am Gruppenraum selbstständig aufs Klo gehen. Beim anschließenden Händewaschen am Waschbecken, geben wir angemessene Hilfestellungen. Die Kindergartenkinder suchen das Bad im Flur selbstständig auf und können Hilfestellungen durch rufen oder vorheriges Bescheid geben verlangen.
Ebenso werden beim gemeinsamen Anziehen Geschicklichkeit und Eigenständigkeit gefördert. Die Kinder holen sich Hilfe, wenn sie sie benötigen. 
Auch während der Freispielsituationen zeigt sich das Bedürfnis nach selbstständigem Handeln. Im Rollenspiel werden Erlebnisse nachgeahmt und verarbeitet und die passenden Spielutensilien werden selbstständig geholt und benutzt. In der Kindergartengruppe können die Kinder in Kleingruppen in den Garten und außerdem Räume wie das Atelier und den Turnraum ohne Beaufsichtigung nutzen. Das Personal führt nur Kontrollbesuche durch.

Psychosexuelle Entwicklung

Die kindliche Sexualität stellt einen wichtigen Teil der ganzheitlichen Entwicklung eines Kindes dar. In den ersten Lebensjahren ist sie eingebettet in seine Erlebniswelt und wird wie andere grundlegende persönliche Kompetenzen erworben. 
Mit Neugierde und Eifer lernt das Kind seinen Körper kennen, nimmt sein eigenes Können und seine unterschiedlichen Gefühle bei Berührungen wahr. Es erwirbt sich ein positives Selbstbild. 
Das Kind fängt an sich Fragen zu stellen: Wie sehe ich aus? Was kann ich alles? Was gefällt mir? Wie heißen die Körperteile? Das Kind erwirbt sich über sein Geschlecht eine persönliche Identität und sucht im Umgang und Spiel mit Kindern und Erwachsenen nach Antworten auf seine Fragen. 
Es möchte schauen und zeigen, vergleicht sich mit anderen, ist spontan und möchte Neues entdecken. Körpererfahrungen werden gesammelt und Gefühle entdeckt – beim Essen, Malen, Matschen mit verschiedenen Materialien, beim Rennen und Rutschen oder bei körperlicher Nähe wie Kuscheln. Außerdem steigert sich die Selbstwahrnehmung durch das Interesse für das Aussehen von anderen Menschen. 
Das Kind fängt an Fragen zu stellen und möchte von seinen Bezugspersonen Worte und Zusammenhänge verstehen lernen. Das Kind erhält altersgerechte Antworten, wir beobachten aufmerksam die einzelnen Kinder, benennen Körper- und Geschlechtsteile mit den richtigen Bezeichnungen und signalisieren Wertschätzung, indem wir auf das Kind eingehen. 
Das Kind wird in seinen Erfahrungen und Erlebnissen begleitet. In Alltagssituationen wie beim Wickeln und Anziehen mit anderen Kindern werden Beobachtungen aufgegriffen und es ergeben sich Möglichkeiten über den Körper zu sprechen und seine einzelnen Funktionen kennenzulernen. 
Uns ist es aber auch wichtig dem Kind zu vermitteln, dass es Regeln und Grenzen im Umgang mit dem Körper gibt. Das ist jedoch eine längere Entwicklungsaufgabe. Es ist unsere Aufgabe den Kindern das richtige Wissen zu vermitteln, um gegebenenfalls „Nein“ sagen zu können, wenn es eine Berührung nicht mag. Das fängt bei Kleinigkeiten an, wie z.B. Kitzeln, und soll das Kind vor sexuellem Missbrauch schützen. 
Bei Elterngesprächen haben Eltern und Team die Möglichkeit sich über unterschiedliche Sichtweisen auszutauschen und einen gemeinsamen Weg zu gehen. Dabei werden kulturelle Hintergründe und persönliche Meinungen respektiert.

Bewegung

Die Motorik ermöglicht den Kindern sich selbst über vielfältige Handlungen zu erfahren. Ausreichende Bewegungsmöglichkeiten sind die Grundlage für eine harmonische geistige, seelische und körperliche Entwicklung. 
Bewegungen wie Krabbeln, Laufen, Gehen, Klettern und Springen sind meist in ein phantasievolles Spiel eingebunden: Hüpfen wie ein Frosch (allgemein Tiere imitieren), schnell rennen wie ein Auto fahren kann. 
Beim Klettern auf den Emmi-Pikler-Turngeräten oder im Freien auf einem Klettergerüst, erleben die Kinder unterschiedliche Höhen. Sie üben und erweitern dabei ihre Körperbeherrschung. 
Die Kinder entfalten bei allen Spielen große körperliche Aktivität und erproben dabei ihre Kräfte, lernen ihre Fähigkeiten einzuschätzen und erkennen eigene Grenzen. Dadurch werden Gleichgewichtssinn und Koordination ständig erweitert. Sie erleben körperliche Herausforderungen und entwickeln auch dabei ein Selbstbewusstsein, vertrauen ihren eigenen Fähigkeiten und lernen sich einzuschätzen.

Kunst und Fingerfertigkeit

Besonders im Alltag und bei gezielten Angeboten steht das Tun des Kindes im Vordergrund. Dabei ist es nicht wichtig, was am Ende dabei rauskommt. Kreative Tätigkeiten wie Malen mit Stiften oder Pinseln und Farbe, reißen und schneiden, kleben und kleistern, kneten mit Knetmasse oder Teig, fördern gezielt die Motorik der Hände. 
Durch den Umgang mit verschiedenen Materialien werden alle Sinne angesprochen. Leuchtende Farben motivieren das Kind sich lustvoll mit ihnen zu beschäftigen. Innere Bilder werden dadurch nach außen transportiert und gleichen somit Spannungen aus. 
Die manuellen Fähigkeiten werden bei allen Übungen des täglichen Lebens gefördert.

Musik und Bewegung

Kinder haben viele Möglichkeiten Laute zu erzeugen. Es ist ihnen möglich dafür ihren Körper einzusetzen, indem sie klatschen, stampfen oder patschen. Allerdings experimentieren sie auch mit ihrer Stimme und geben mit ihr leise, laute, hohe und tiefe Töne von sich. Sie können aber auch sprechen, singen, schreien und flüstern. Das lernen sie kennen durch Fingerspiele, Kreisspiele oder durch das Ausprobieren unterschiedlicher Musikinstrumente. 
Die Kinder werden durch Musik angeregt sich zu bewegen, zu tanzen und sich auch anschließend zurückzuziehen und zu entspannen. Innere Ruhe und Erholung werden dem Kind dadurch möglich. Durch diesen Wechsel von Aktivität und Entspannung ergeben sich positive Auswirkungen auf das emotionale Gleichgewicht der Kinder.

Naturerfahrungen

Das Spielen im Garten und die Ausflüge auf verschiedene Grünflächen der Umgebung ermöglichen den Kindern die Natur selbstständig zu erleben und zu entdecken. 
Sie lernen ihr Umfeld kennen, gehen auf die Suche nach Steinen, Ästen oder kleinen Tierchen, laufen durch Wiesen oder Sand, klettern auf Bäume und springen in Pfützen. Ihre eigenen Fähigkeiten wie Rennen, Klettern und Springen werden entdeckt und ausprobiert. 
Die regelmäßigen Aufenthalte an der frischen Luft wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Das Kind lernt die Veränderungen des Wetters und der Jahreszeiten am eigenen Leib kennen, indem es die Sonne, den Regen und Schnee spürt und aktiv wahrnimmt.

Soziale Kompetenzen im Alltag

Die Einrichtung bietet den Kindern das Kennenlernen eines anderen sozialen Miteinanders als die eigene Familie. Die Gruppe der etwa Gleichaltrigen und das Team bieten dem Kind zwar ein möglichst familiäres Umfeld, dennoch gibt es hier andere Regeln und Tagesabläufe. 
Es werden vorsichtig Kontakte geknüpft, wodurch sich soziale Verhaltensweisen entwickeln. Das Kind erlebt eigene Grenzen und Fähigkeiten, lernt Geben und Nehmen kennen, sowie Geduld und Abwarten. Auch die verschiedenen Arten Konflikte zu lösen, Rücksichtnahme und Miteinander-Sprechen sind ein wesentlicher Bestandteil des Gruppenlebens. 
Wir dienen dem Kind immer als Anleitung, lassen aber auch zu, dass das Kind gemäß seines Entwicklungsstandes soziale Kompetenzen erweitert. Es übernimmt Verantwortung für sich sowie andere, kann Mitgefühl zeigen und entwickelt Hilfsbereitschaft. 
Die Kinder entwickeln innerhalb der Gemeinschaft mit der Zeit ein starkes Gruppenbewusstsein. Das zeigt sich durch tägliches Aufeinander-Freuen, Interesse am Tun des Anderen. Die Kinder möchten miteinander spielen und es entstehen Freundschaften. 
Unterstützt wird dieser Prozess durch Fotos in den eigenen Portfolio-Ordnern, in denen wir dafür sorgen, dass die Gruppe als Ganzes abgebildet wird. Feste Gruppen zeigen den Kindern ihre Zugehörigkeit und unterstützen das Gruppengefühl so wie unterschiedliche Gruppennamen. 
Im täglichen Morgenkreis stellen wir gemeinsam mit den Kindern fest wer fehlt und begrüßen die Anwesenden. Es werden Lieder gesungen, die die Namen der Kinder einschließen und lassen sie sich so als Teil der Gruppe fühlen. Das Beisammensein vermittelt Geborgenheit, worin etwas Beruhigendes und Schützendes liegt. 
Wir sehen es als unsere Aufgabe Situationen und mögliche Konflikte zu beobachten und wahrzunehmen und – falls nötig – einzuschreiten und den Kindern behutsam zu helfen Lösungen zu finden. Als Hilfestellung gelten: Verbalisierung der Gefühle der Kinder, Bedürfnisse der Kinder aufzeigen, ein Gespräch anleiten. 
Außerdem beobachten wir gezielt die Bedürfnisse und Befindlichkeiten des einzelnen Kindes, um diese zu erkennen und individuell darauf einzugehen. Wir greifen also kindliche Lernprozesse auf und geben individuelle Impulse und passen das Materialangebot und die Raumgestaltung an das Lerngeschehen an.

Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme in verschiedenen Bereichen

Kinder lernen, dass sie selbst für ihr Verhalten und Erleben verantwortlich sind und dass sie ihr Verhalten anderen gegenüber kontrollieren können. 
Dies ist es ein Prozess für die Kinder, der von uns begleitet wird. Wir zeigen ihnen, dass ihr Verhalten die anderen Kinder beeinflussen kann. Es ist also wichtig den Kindern klar zu machen, dass wenn sie z.B. ein Spielzeug einfach wegnehmen, ein anderes Kind es gewaltsam zurückhaben möchte oder es gar zu weinen anfängt. Es liegt in unserer Verantwortung, dem Kind Möglichkeiten vorzuschlagen wie es anders an das Spielzeug kommt, z.B. indem es das Kind fragt ohne es einfach zu nehmen und mit ihm eine bestimmte Zeit aushandelt oder dem anderen Kind eine Alternative anbietet. 
Außerdem lernen Kinder in der Tageseinrichtung sich für Schwächere, Benachteiligte und Unterdrückte einzusetzen – egal, ob es andere Kinder in ihrer Gruppe, andere ihnen bekannte Menschen oder Freunde sind. 
Wir zeigen den Kindern was im Umgang mit anderen Menschen angebracht ist und was nicht. Dass die Großen z.B. die Kleineren herumschubsen, ist keine schöne Art und Weise; die Kinder sollen lernen einzuschreiten und solch ein Verhalten zu unterbinden oder sich Hilfe von einem Erwachsenen holen. 
Schon in den ersten sechs Lebensjahren begegnen Kinder der zunehmenden Umweltverschmutzung. Es ist daher ebenso wichtig, dass Kinder Sensibilität für alle Lebewesen und die natürlichen Lebensgrundlagen entwickeln und dabei lernen ihr eigenes Verhalten zu überprüfen, inwieweit sie selbst etwas zum Schutz der Umwelt und zum schonenden Umgang mit Ressourcen beitragen können. 
In unserem Haus für Kinder ist es von großer Bedeutung, nachhaltig zu leben und einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben. So werden z.B. leere Joghurt-Gläschen für das Abfüllen von Farbe verwendet anstatt dafür, vorgesehene Behältnisse extra zu kaufen. Das Frühstück und Mittagessen ist vegetarisch, vollwertig, biologisch und zuckerfrei und wird von den Eltern selbst zubereitet. Somit wird ein tägliches Catering vermieden sowie täglich gleiche Mengen von Essen. Denn die Eltern können die Anzahl der Kinder jeden Tag abfragen und für diese kochen, das beugt Verschwendung vor. Das sind nur wenige Beispiele, auf die wir alle in unserer Einrichtung sehr großen Wert legen.

Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Übergängen, Resilienz und Transition

Eine Veränderung der jeweiligen Lebenssituation gehört zum Leben eines jeden Menschen. Das Kind lebt in seiner überschaubaren Welt und nimmt Unterschiede sehr deutlich wahr. Gerade hat es grundlegende Strukturen erlernt, seine Erfahrungen sind begrenzt auf den unmittelbaren Lebensbereich. 
Private Veränderungen wie ein Umzug, die Geburt eines Geschwisterkindes oder der Besuch einer Kinderkrippe/Kindergarten werden je nach Persönlichkeitsstruktur unterschiedlich verarbeitet. Das Kind benötigt dafür eigene Kompetenzen wie Selbstbewusstsein, Offenheit, Mut, Risikobereitschaft und Vertrauen in sich selbst. 
Eltern geben dem Kind emotionale Unterstützung, wir als Fachkräfte geben dem Kind Orientierung und vermitteln Verlässlichkeit und Sicherheit. 
Insbesondere der Übergang von der Familie in die Kindertagesstätte bedeutet einen Einschnitt in den bisherigen Tagesablauf eines Kindes. Die neue Umgebung, andere Bezugspersonen, gleichaltrige Spielkameraden stellen Herausforderungen an die Persönlichkeit des Kindes. Seine Emotionen und Befindlichkeiten spiegeln sich in seinen Äußerungen und seinem Verhalten. Probleme und Schwierigkeiten werden von uns erkannt und aufgefangen. 
Die Eltern, wir als Team, die Spielkameraden, die Umgebung, Raumgestaltung und Spieldinge wirken zusammen, um einen guten Übergang zu schaffen. 
Während der Eingewöhnungsphase wächst das Kind langsam und gemeinsam mit den Eltern in die neue Umgebung hinein. Der individuelle Kontakt und die freundliche Zuwendung unsererseits helfen mit, die Situation positiv zu meistern. Der Übergang wird langsam und behutsam gestaltet, um für das Kind, je nach seiner Reife, verständlich zu werden. Im Kitaalltag können sich Änderungen ergeben: zum Beispiel eine Verschiebung des Tagesablaufes, die Abwesenheit einer Bezugsperson, ein Ausflug oder neue Kinder in der Gruppe. 
Die natürliche Neugierde und Spielfreude des Kindes helfen ihm die Veränderung zu akzeptieren und zu verstehen. Die inneren Ressourcen über die eigene Selbstwirksamkeit befähigen das Kind, neue, ungewohnte Situationen positiv zu bewältigen.